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Alle Weltleitwährungen hatten, ähnlich wie Hasen, eine begrenzte Lebensdauer. Auf sie wartet am Ende die siedendheisse Bratpfanne der Hyperinflation – vorher leidet ihr Handelswert an Anfällen von Fellräude und Parasitenbefall. Alle Hasenhalter erleiden dadurch Verluste ihres anfänglich erworbenen bzw. ihres eingesetzten Züchterkapitals, genannt «langsamer Verlust durch schleichende Inflation». Im Falle einer Grossseuche oder der Tollwut wird jeder Besitz von Hasen schlicht illegal, wie es vor einigen Monaten in Indien mit der Rupie geschah. Aber indem die 1,3 Milliarden Inder ihr Papiergeld im Wesentlichen verloren, reagierten sie, indem sie fast schlagartig nahezu die gesamte Silber-Jahresproduktion der Welt aufkauften, während Russen und Chinesen erwarben, was sonst noch irgendwie erhältlich war. In all dieser Trübsal blieb den Hasenhaltern normalerweise ein Anreiz und Trost: Die Hasen vermehrten sich, genannt Zins. 

Doch wurde unlängst eine Massenkastration der Fellträger durchgeführt. Mit Zins und damit der Vermehrung ist es derzeit im Wesentlichen vorbei. Natürlich gibt es im Weltimperium des Hasen-Grossreiches auch Monopolisten, genannt Zentralbanken, sie dürfen als einzige so viele Kunsthasen superbillig herstellen, wie sie nur wollen.

Es gab schon zahlreiche Weltleitwährungen mit den dazugehörigen Zentralbanken, die für die Geldmengen verantwortlich waren. Nur verfügten die älteren Modelle unter ihnen noch nicht über wie rasend rotierende Banknotenpressen oder Computer, mit denen man Papiergeld oder Digitalwährungen fast kostenlos, in jeder gewünschten Masse (meist zur Finanzierung von Kriegen) herstellen konnte, aber man arbeitete anfangs noch mit Prägestöcken für Gold- oder Silbermünzen, In die man in Notzeiten billigeres Kupfer oder (in Ostblock- und in den Entwicklungsländern) noch billigeres Blech nachschob. Alle Länder und Imperien mit Währungsverschlechterung und krankem Geldsystem gehen unter oder zerfallen. Erst waren es der Ostblock, demnächst der Westblock. Bald schon stirbt der nächste dieser todkranken Patienten. Die künstliche Beatmung des Greenbacks und des Wall Street Imperiums hat schon eingesetzt. Immer neue Papiergeld-Blutkonserven plus Niedrigzins-Spritzen wie auch Handelskriegsattacken und Sanktionen gegen die Tüchtigeren und die Fleissigeren in anderen Ländern werden bald versagen.

Doch wer genau waren diese Länder mit ihren Imperien und Weltwährungen?

Nach Rom qualifizierten sich zunächst im 15. Jahrhundert die Portugiesen. Den Untergang ihrer wichtigen Kolonien Angola und Mosambik habe ich persönlich vor Ort miterlebt. Die portugiesischen Soldaten reichten Bilder von «Che» herum und steckten Blumen in ihre Gewehrläufe. Und die seit Jahrhunderten ansässigen FarmersfamiIien trieben die Kommunisten ins Meer. Natürlich kollabierte die Landwirtschaft und der grosse Hunger brach aus. Die neuen kommunistischen Regierungschefs fielen ihre untergebenen Minister beim geringsten Widerspruch in den Kabinettssitzungen mit Messern an. Das war nichts für die linke Weltöffentlichkeit, also verschwanden diese Stalinisten mittels einiger geschickt arrangierter Flugzeugabstürze und wurden durch einige schon fast zivilisiertere Typen, die weniger mit Messern auf ihre Genossen einstachen, ersetzt.

Ein Denkmal der portugiesischen Weltherrschaft blieb jedoch anderswo bis heute deutlich sichtbar: Nämlich Brasilien. Dann kamen die Spanier und konstruierten ein neues Imperium, dem ganze Völkerstämme in Süd- und Mittelamerika zum Opfer fielen. Schliesslich entdeckten die Holländer ihre kolonialen Ambitionen. Mit der Tulpenkrise überspannten sie ein wenig ihren Gulden-Bogen, vertrieben aber die Spanier aus Holland. Spanier wie Holländer mussten aber den mit Schiffsgeschützen besser ausgerüsteten Briten weichen. Die unbesiegbare Armada wurde biologisch gründlich entsorgt. Das Pfund beherrschte für etwa ein Jahrhundert die Welt. Und irgendwann wurden Kanada, Indien, Australien und die heutige USA sogar selbstständig – nur Deutschland verblieb bis heute ein besetztes Land im neokolonialen Status des neuen, das Pfund ablösenden Dollarreiches. Aber Englisch blieb immerhin die Weltsprache. Als das Londoner Imperium in seinen Scharnieren zu knirschen begann und nicht mehr zu halten war, übernahmen also die Amerikaner das Heft und der Dollar löste das Pfund etwa um 1925 herum schrittweise ab. Und es entstand die grösste Finanzmacht der Welt.

Die mittlere Lebensdauer dieser Weltleitwährungen errechneten Experten mit reichlich 93 Jahren. Rein statistisch gesehen ist also die Lebens- und Herrschaftszeit des Dollars schon längst abgelaufen und zahlreiche Mäuse nagen schon heftig am seidenen Faden, der das massive Stück Dollarspeck über der Welt in der Schwebe hält. Die Macht des Dollars wurde erhalten und ständig ausgedehnt. Möglichst hohe Verschuldung anderer Länder und mächtige Zinsrückflüsse in Richtung New York liessen die Kontostände dortselbst unmässig expandieren. Ein beliebtes Mittel zum Zweck waren Kriege; kleine, mittlere und grosse. Man finanzierte stets beide Seiten, verdiente am kostspieligen Krieg selbst und später an den Reparationen und danach am Wiederaufbau der zerstörten Opfer. Als Sicherheit diente Washington meist Gold oder Rohstoffrechte bzw. langfristig laufende Zinszahlungsversprechen. Dies alles, plus endlose Marktmanipulationen der gerissenen Wall Street Hexenmeister, liessen die Kontenstände in New York gar gewaltig anschwellen.

Sehr zimperlich zeigte man sich nicht, als sich z.B. die Japaner in der Asienkrise beschwerten, dass die zurückzuzahlenden Dollars viel teurer geworden seien und dass sich inzwischen die Zinsen erhöht hätten und dass man jetzt viel mehr Kaufkraft aufbringen müsste als vorher geplant und ausgemacht – sie erhielten von massgeblicher amerikanischer Stelle die hingeschnauzte Antwort mit einer gewissen Häme: «Es ist unsere Währung, aber euer Problem!»

Derzeit läuft wieder eine ähnliche Show ab

Durch die künstlich niedrig gehaltenen Dollarzinsen haben sich viele Entwicklungs- und Schwellenländer in dem ach so günstigen Dollar hoch verschuldet. Die Gesamtsumme dieser neuen Schulden wird auf 15 Billionen $ geschätzt. Das muss rückgezahlt werden, mit den inzwischen sicher gestiegenen Zinssätzen versteht sich. Die Zentralbanker, allen voran die FED-Zentrale, dürften aufjubeln. Wie lange noch?

Und willst du nicht mein Sklave sein, so schlag ich dir mit der Zinskeule den Schädel ein.

Die Hohepriester der FED haben bereits zwei weitere Zinserhöhungen angekündigt. Kein gutes Omen für diese neuen Grossschuldner. Einige in den Augen Washingtons politisch Unbotmässige traf es besonders hart, sogar in Europa. Die Türkei z.B. fiel auf eine Rolle Währungsstacheldraht. In nur 3 Monaten verlor die Lira satte 44% gegenüber Gold. Das Krisenmetall half wieder einmal seinen Eignern aus der Patsche. Das politisch aufmüpfige Pakistan büsste gegen den Dollar 16% an Kaufkraft ein. Gegenüber dem Dollar verloren die Währungen wie folgt:

England: 0,3%, Nigeria: 9,1% (das Rohöl half ), Japan: 0,9% (Käufer von US Schatzriefen), Kanada: 2,5%, Australien: 7,6%, Indien wie auch Indonesien jeweils 10%, Schweden wie auch Russland je 16%, Südafrika: 10% (eines der wichtigsten Rohstoffländer der Welt), Brasilien: 91% (die werden mit Rohstoffen und Minenechten zurückzahlen; gut für die Wall Street im kommenden Rohstoffboom), China: 3,5%, Mexiko: 8%, Türkei: 86%.

Würde Trump der Türkei wirklich das Kreuz brechen – und die türkischen Lendenwirbel knirschen schon verdächtig – bleibt Erdogan nur eine einfache Wahl: Er wechselt in das Lager von Putin!

Weltpolizist Washington und sein finanzieller Wadenbeisser, die Wall Street, waren und sind noch immer äusserst erfolgreich mit ihrer Dollarpolitik. Da aber begann schon seit der Gründung der FED: Die Kaufkraft dieser gottgleichen Währung, also des scheinbar allmächtigen Dollars, fiel bis heute um 98,5%. Doch wer trug diesen unvorstellbaren Inflationsverlust? Zu etwa einem Drittel die Amerikaner, aber zu zwei Drittel die dummen Ausländer, denn eben diese hielten im Laufe der Jahrzehnte entsprechend viele Dollars. Der mächtige Weltpolizist hat also die Welt gar mächtig betrogen, um unvorstellbar hohe Billionenbeträge. Noch heute werden 82% aller Vermögen weltweit entweder direkt in Dollars gehalten oder in Dollars bewertet. Der wichtigste Rohstoff der Erde, also Rohöl, wird zu 63% mit Dollars gekauft. Noch immer wird der Nobelpreis in Dollars ausgezahlt. Noch immer werden alle Schlüsselzahlen in den weltwirtschaftlichen Statistiken in Dollars erfasst oder umgerechnet. Würde die Mona Lisa morgen in Paris versteigert oder die blaue Mauritius in Stockholm, erfolgte dies mit Dollar-Geboten. Länder werden zu «Schurkenstaaten» erklärt und wer politisch nicht spurt, wird mit Sanktionen geschlagen. Es hagelt Strafzölle oder die politisch Aufmüpfigen werden vom Zugang zum weltweiten Dollar-Transfersystem ausgeschlossen oder alles Vermögen in den USA wird ersatzlos beschlagnahmt. Die zentrale Begründung: «Die nationale Sicherheit». Vielleicht werden demnächst Kriegserklärungen gegen Russland und China, zuvor wohl gegen den Iran, siegessicher verlesen und die Angriffe kurz danach begonnen. Dummerweise haben jedoch die Überfallenen eine eigene «nationale Sicherheit», werden auf den Dollar pfeifen und wie einst der Zwergstaat Vietnam brutal zurückschlagen.

Wurden genügend fremde Länder von Washington gequält, geschunden, manipuliert, und von der Wall Street ausreichend über Währungs- und Zinsmanipulationen ausgenutzt, an den Terminmärkten übertölpelt und vom weltweiten Dollarsystem schlicht abgeklemmt? Der Einfallsreichtum ist zu bewundern, nicht nur im Finanzbereich, auch im Kulturleben. Nie vergesse ich den Beginn meines ersten Fernsehabends, gerade erst in Amerika angekommen und von Freunden in Ohio zu einem klassischen Konzertabend am TV eingeladen: Der offizielle Ansager stellte das erste der zu spielenden Stücke vor und sprach mit weihevoller Stimme: «Wie hier nau a piehs von Tschonn Zepsästschen B ä t t s c h…» Dann gilt wieder das Urprinzip: Die klare Überlegenheit der amerikanischen Kultur liess mich zusammenzucken. Auch die dortige Finanzkultur dürfte uns noch oft zusammenzucken lassen, ganz besonders in Europa.

Doch Druck erzeugt Gegendruck

China antwortete auf diesen Druck zunächst mit dem grössten Wirtschaftsprojekt aller Zeiten: Dem Bau der 10 000 km langen neuen Seidenstrasse, die Asien mit Europa zu Lande und zu Wasser verbinden soll. Doch das wirklich Schlimmste: Keine Wall Street Bank ist dabei und kassiert ab, wie es sonst stets die Regel war. Anscheinend ist der Dollar kein Gott mehr, sondern nur noch ein mattes Halbgöttchen mit Verdauungsstörungen auf der Rehabilitationsstation? Erhöht Trump die Strafzölle um 10%, wird Peking den Yuan um 10% abwerten, sodass die abgesetzte Menge an Waren in etwa gleich bleibt.

Die «Zeit der Dollar-Hegemonie, die wie ein Fluch über der Welt schwebte», wie sie von den BRICS-Staaten und vom Iran genannt wird, geht ihrem wohlverdienten Ende entgegen: Diese Staaten versuchen ein vom Dollar unabhängiges Finanzsystem zu schaffen und bis zu seiner Fertigstellung, den Dollar soweit wie irgend möglich zu meiden. Dann würde auch die Knebelkraft aller Sanktionen zerbrechen, denn diese basieren einzig auf der Macht des Dollars. Die neue Seidenstrasse verläuft mitten durch Russland. So werden beide Grossmächte von diesem Megaprojekt profitieren. Russland hat sich übrigens in den letzten Monaten – zum Ärger der FED – vom Grossteil seiner US-Schatzbriefe getrennt und zum noch grösseren Ärger Washingtons von der Türkei und von China dafür Gold gekauft. Expertenschätzungen zufolge hat Moskau inzwischen 20 000 bis 22 000 t Gold eingelagert, also genau so viel wie China. Es wird behauptet, dass die Türkei und der Iran jeweils über 5000 t Gold verfügten und Südafrika über 2000 t. Nähme man das in Jahrhunderten im indischen Privatbesitz heimlich gesammelte Gold von ca. 20 000 t hinzu, drängt sich der Schluss auf, dass sich die Dollargegner, was den Goldbesitz betrifft, in einer ausgezeichneten Ausgangsposition befinden, sollte es je zu einem auf Gold basierenden Währungskrieg kommen. Dann dürften die beiden Finanzzentren London und New York schon im ersten Grabenkampf elend scheitern, um dann beschämt festzustellen, dass man für die Mengenmessung des in diesen zwei Zentren an physischem, eigenem Gold überhaupt noch vorhanden ist, moderne Küchenwaagen benötigt.

China ist der Hauptabnehmer iranischen Öls und wenn der Dollaraustausch unmöglich ist – wie jetzt – und dies auch bleibt, wird eben mit Yuan bezahlt. Die vier Länder Russland, China, Iran und Indien könnten heute schon ihren Handel in Gold abwickeln. Sie brauchen keinen Dollar mehr. Wann werden sie ganz offiziell damit beginnen? Sollte dies in den nächsten drei Jahren geschehen, werden die heutigen Preise in Dollar und in Euro zu kleinen, verkümmerten Fussnoten in uralten Geschichtsbüchern zusammenschrumpfen. Länder und Regionen warten heute schon gespannt am unteren Ende der Dollarrutschbahn auf das, was da herabgleiten wird.

Damals verzichtete Teheran auf sein Nuklear-Entwicklungsprogramm und die Iraner durften im Gegenzug im von den USA streng kontrollierten Dollar-Bankensystem verbleiben und als Ölland in Dollars abrechnen. Als aber dann Trump 2015 diesen Vertrag einseitig kündigte und Europa mit Sanktionen drohte – und man weltweit erzitterte, denn ein Abschneiden von SWIFT kommt dem Abklemmen des Atmungsschlauches eines Tauchers gleich – begann sich im ansonsten verkalkten Brüssel erster Widerstand zu regen. Ausgerechnet der deutsche Aussenmininister Heiko Maas forderte lautstark die Errichtung eines auf Euro basierenden, unabhängig vom Dollar und vom US-kontrollierten SWIFT-Systems (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication). Nach dem Befehls-Pfiff des Weltpolizisten ähnelten die Deutschen einem kleinen Dackel, nicht wie gewohnt sofort unterwürfig und schweifwedelnd heran getrippelt, sondern knurrten unwillig. Der Dollar-Maulkorb begann in Europa ein wenig zu rutschen. Immer mehr Länder versuchen der Dollarknute auszuweichen. Vielleicht probiert das leicht grössenwahnsinnig gewordene Washington schon bald Supersanktionen auf die gesamte Welt auszudehnen und versucht gleichzeitig durch die Besetzung von Russlands, Chinas und der Ölstaaten militärisch die Weltlage zu seinen Gunsten zu entscheiden?

Die Welt ächzt dann unter dem neuen brutalen SWIFT-Total-System und es herrschen schwedische Verhältnisse, sprich das absolute globale Bargeldverbot plus Edelmetall-Einzug wie 1933 in den USA. Ein Edelmetallring an einem Finger bedeutete dann Zwangs-Amputation dieses Fingers und 3 Jahre in Nord-Alaska (Talglicht-beleuchtete Iglu- Massensiedlungen entstünden).

Wen die Götter verderben wollen, den schlagen sie mit Blindheit oder mit Kälte

Doch die Finanzeliten jubeln schon jetzt heimlich und hoffnungsvoll: Wir werden für einen Zusammenbruch des Währungssystems sorgen, alles stilllegen bis die Menschheit kläglich winselt und dann kommt das neue «Weltgeld» in Form der SDRs (Special Drawing Rights) des IWFs. Also der Internationalen Währungsfonds sorgt dann für eine Weltsteuer, ein Welt- Finanzamt, eine Weltbürgernummer und eingepflanzte Mikrochips in der Hand oder Stirn eines jeden Weltbürgers.

»Nur nicht so hastig» murmeln die Vertreter der BRICS-Staaten. In der IWF-Satzung ist eine Sperrklausel von 15% verankert. Diese KONTROLL-Mehrheit haben sich die USA vor der IWF-Gründung vorsorglich eintragen lassen. Die BRICS-Staaten aber halten jetzt zusammen schon 14,8%, käme die Türkei und noch irgendein Inselstaat hinzu, könnten die USA überstimmt werden. Dann wäre der Traum vom Weltstaat unter Totalkontrolle durch die der US-Finanzeliten schon wieder fraglich geworden. Kämen die SDRs aber dennoch, dann spielte der Dollar im Währungskorb des IWFs nur noch die Rolle einer Regionalwährung. Wie der Escudo, der Rand oder der Kongo-Dollar, oder Derartiges – ein Mitleidsseufzer jetzt schon in Richtung der Amerikaner mit ihren dann weitgehend griechischen Verhältnissen.

Sie organisieren dann verzweifelt Futter für die auf ihrem Balkon gehaltenen Hühner. Was die Reinigung der Welt von ihrem üblen Bargeldbefall betrifft, fallen die Fortschritte und Pegelstände sehr verschieden aus. In Indien wurden die Denominierungen der Banknoten nach der Mega-Enteignung Anfang Jahr dramatisch massiv verkleinert. Ausserdem passten die neuen Ersatzscheine nicht in die Geldautomaten (Millionen von Automaten mussten höchst aufwendig und hastig umgestellt werden, während 800 000 Automatenumsteller ausgebildet werden mussten). Und die über 800 Millionen starke Landbevölkerung hatte keinen Stromanschluss zum Aufladen. Und sie hatten ganz nebenbei überhaupt kein Geld für den Handykauf. Die grösste geplante Finanz-Digitalisierungskampagne der Welt fiel als Megaprojekt ins Wasser. Den 1300 Millionen Indern war diese Riesenpleite der indischen Zentralbank so egal wie die Zecken an ihren Wasserbüffeln. Aber sie (die Inder und nicht die Zecken) stellten einfach auf Silber um und sorgten somit für den grössten jährlichen Silber-Einfuhrschub eines Landes der Welt in Friedenzeiten. Wieder und wieder zeigt sich: Gold und Silber sind und bleiben die ganz grossen Helfer in fast allen Arten von Krisensituationen. Und die sog. Eurostärke setzt sich aus 4 Komponenten zusammen: Der vorübergehenden Dollarstärke, dem etwas viel Gelddruck, dem Aufkauf billiger Schrottpapiere durch den Herrn Drache (ital. Draghi) und seinem Versprechen, niemanden jemals Pleite gehen zu lassen und den Euro mit aller Macht zu erhalten, koste es wen es wolle.

Was die gewollte Veränderung in Richtung der bargeldlosen Gesellschaft betrifft, bietet sich ein gemischtes Bild. Während man im angeblich überglücklichen Schweden für den Zugang zu einer öffentlichen Toilette, im Kaufhaus oder auf der Autobahn, sich die erforderlichen umgerechnet 50 Cents nur per Kreditkarte abbuchen lassen muss, schafften die Amerikaner die 500 $-Scheine schon in den 60er Jahren ab, während die EU die 500 Euro-Noten noch immer kontinuierlich aus dem Umlauf verschwinden lässt. Und kein Ende in Sicht. Es gehen aber die USA inzwischen den umgekehrten Weg. Grosse Scheine bedeuten ja schliesslich Steuerhinterziehung, Schmuggel und Förderung der Mafia, Drogen, Bestechung und alle Untaten hoch krimineller Erstklässler, dementer Omas, Bestechung von Klavierlehrern und Bergführern und Schlimmeres.  Aber dieses leitende Motto scheint nicht mehr zu gelten. Zunächst vergrösserte die FED die umlaufende Papiergeldmenge von 1127 Billionen $ im Jahre 2012 auf 1571 Billionen $ bis 2017. 2018 sollen es über 233 Billionen $ sein.

Für das Jahr 2018 will die FED an neuen »Papierwerten» drucken:
1 $-Noten: 2,17 Milliarden
5 $ Noten:  4,1 Milliarden
10 $ Noten: 5,69 Milliarden
20 $ Noten: 36,1 Milliarden
50 $ Noten: 18,2 Milliarden
100 $ Noten: 167 Milliarden    

Die 100er Noten machen zusammen etwa 72% des Ganzen von etwa 2033 Milliarden an Werten aus. 

Von den kleineren Denominierungen werden aber 15% wegen Abnutzung eingestampft und durch 100er ersetzt. Der Trend geht also insgesamt in Richtung der «kleineren Scheine», hin in Richtung der 100er. Wie passt das alles zum grossen, täglich von den Massenmedien propagierten Konzept der paradiesischen «Cashless Society», also der herrlichen, glückversprechenden, bargeldlosen Gesellschaft mit ihrem Münzenhaufen,  Plastikkartenstapeln und Bergen von kleinen Scheinchen?

Es passt überhaupt nicht!

Doch die Propaganda-Abteilung für systematische Volksverdummung ist für unbequeme Fragen bestens gerüstet. Sie argumentieren gegen alle Regeln urplötzlich «wirtschaftlich». Eine Institution, die, falls nötig, mehrere Billiarden $ am Tag aus dem Nichts schaffen kann, beginnt ganz unvermutet in Pfennigbeträgen zu rechnen und zu argumentieren. Für die Bürger, die nicht in Billionensummen sondern nur mit dem mageren Inhalt ihrer dünnen Brieftasche rechnen können und an ewigen Geldmangel gewohnt sind, macht das durchaus Sinn. Des Rätsels Lösung: Es geht urplötzlich um die Lebensdauer der Scheine. Diese sind im Durchschnitt wie folgt angegeben:

1 $: 6,8 Jahre
5 $: 5,5 Jahre
10 $: 4,5 Jahre
20 $: 7,9 Jahre

Lebensmittel, Treibstoff, Zigaretten und Drogen werden im Westen vorwiegend in bar bezahlt, und dies gilt im Grunde für jeden Drogenkauf weltweit. Die Lebensdauer der 100er Scheine ist also zwei bis drei Mal so lang wie die der kleineren Geschwister. Und das soll die bewusste Reduktion der Zahlen der kleineren Noten rechtfertigen. Die mächtigste Finanzorganisation der Welt spart ein paar Liter Druckerfarbe und einige Rollen Papier, wenn sie Massen von 100er druckt anstelle der kleineren Scheine – welch ungeheure Ersparnis! Die bargeldlose Gesellschaft wird mit jeder Umdrehung der Druckerpressen immer unwahrscheinlicher.

Aber könnte diese Gelddruck-Politik nicht einen anderen Grund haben? Seit die USA Afghanistan besetzten, hat sich dort der Mohnanbau und damit die Menge der Opiate und deren Export in etwa verneunfacht. Die Masse davon fliesst in die westliche Welt, insbesondere nach Nordamerika. Warum? Weil dort das ganz grosse Geld sitzt und der Strassenhandel blüht wie nie zuvor. In Hungerländern ist mit Narcohandel nicht viel zu holen. Im Land der Produktion aber müssen US-Soldaten und auch die Bundeswehr die Mohnbauern und ihre Felder unter Einsatz ihres Lebens schüzen und bewachen. Seit Jahren wollen Gerüchte wissen, dass ein Nebenarm der Finanzeliten dieses Gewerbe beherrscht, kontrolliert, beschützt und dieses ungeheuer lukrative Mega-Geschäft betreibt, während insbesondere der CIA an zentraler Stelle einen Grossteil seiner niemals verbuchten weltweiten Ausgaben hiervon finanziert. Kein Wunder, dass der Rauschgifthandel niemals zum Erliegen kommt. Afghanistan und Kolumbien bleiben unerschöpfliche Quellen und die Heere der weltweit Süchtigen eine erschöpfliche Abnehmermasse. Das Hauptmittel und zentrale Transferinstrument ist und bleibt weltweit die amerikanische 100 $ Note – und davon braucht man viele, sehr viele. 

Fiele diese Note weg, wäre der weltweite Drogenfluss und die Drogenkartelle, ganz gleich wem sie wirklich gehören, am Ende. Sie hätten rasch kein Lebensblut mehr.

Wenn nur drei Männern die Hälfte des amerikanischen Vermögens gehört und wenn nur 7 oder 8 Menschen mehr als die Hälfte des Weltvermögens besitzen, bedeutet das für etwa 99% der Menschheit Leiden. Und es stellt sich die Frage, die einst die Jünger dem Buddha stellten: «Was ist Leiden, oh Herr»? Und der Erhabene antwortete: »Es gibt zwei Arten von Leiden, erstens von Liebe getrennt sein» (wie von einer gesunden, inflationsfreien Währung mit Zinsen für die Sparer) und zweitens das Vereintsein mit Unliebem (wie mit einem Dollarsystem oder einem undemokratisch der EU-Bevölkerung aufgezwungenem Eurosystem, wobei in beiden transatlantischen Systemen nur eine winzige Minderheit profitiert.)

Irgendwann bald, und nicht erst in 5 oder 10 Jahren, werden beide Systeme in die Schnappatmung verfallen und der Leidensdruck schwindet. Im Zentrum des totkranken Welt-Finanzsystems steht der Dollar. Sogar die fast schon als heilig geltende Schweizer Nationalbank hat den Grossteil ihres Vermögens in masslos überteuerten amerikanischen Aktien, sprich in Dollars, angelegt, und den Rest in Euros, die ihrerseits am Dollar hängen wie eine Eiterblase.

Das wahre Vermögen, also das Gold, dämmert irgendwo im fernen Westen in geheimen Tresoren vor sich hin. Und möglicherweise wird den Berner Währungshütern das Volk, oder sogar der nächste Papst, für diese massiven Fehleinschätzungen unter mea culpa Rufen der Sünder die Absolution erteilen? Vielleicht steigt sogar die allwissende Vatikanbank noch rechtzeitig aus dem Dollar aus und kauft die beste Währung der Zukunft, nämlich Silber, falls dieses physisch dann überhaupt noch erhältlich ist?

Eine unmittelbare Gefahr für das Leben des Dollarsystems ist die extreme Schieflage der gängigen Anlageklassen in dieser Währung. Die Steigerungsraten sind atemberaubend und ohne Expansion derselben wird dieses System zusammenbrechen, denn davon leben und davon existieren Kreditgeber – denn das Dollarsystem beruht auf Kredit und immer weiterer Ausweitung der Kredite und damit der Schulden. 

Die neuesten Zahlen zeigen, dass der Finanzturm der Welt nicht nur unfassbare Höhen erreicht hat und wie der Turmbau zu Babel in den Himmel strebt, sondern wie in Pisa dazu noch schief gebaut ist. Ganze Stockwerke rutschen bereits. Wenn es so weiter geht, wären am kommenden Jahreswechsel die folgenden Stände in Billionen $ auf globaler Ebene möglich:

Immobilien: 300 Billionen $
Bonds und Schatzbriefe: 120 Billionen $
Aktien: 90 Billionen $
Gold und Silberanlagen (physisch und Minen) nach wie vor fast nichts.

Die Papierwerte und das dazugehörende Dollar-Gletschergebirge nähern sich langsam der 500 Billionengrenze. Zur Erinnerung: 1 Billion sind 1000 Milliarden. Es braucht keine Klimalüge, sondern nur einige brennende Duftkerzen, um die erste Schneewehe ganz oben auf diesem Dollar-Himalaya abzuschmelzen. Selbst ohne Panik drängen dann 200 bis 300 Billionen $ zu einem Ausgang. Wer sollte derartige angebotenen Massen kaufen und womit? Selbst alle Zentralbanken der Welt, alle Steuerzahler der Erde, alle Rotschilds, Rockefellers, Buffetts, Bezos, Gates, der Mann im Mond und das Geisterreich der Dämonen zusammengenommen, könnten derartige Summen nicht einmal ansatzweise aufbringen.

Der Dollar und seine angeflanschten Zeckenwährungen werden auf Null gesetzt. Schlimmer noch: Viele wollen dann auf die einzigen und ewigen Universal-Allheilmittel, also Gold und vor allem Silber, ausweichen – über das dann herrschende Preisniveau möchte ich hier nicht spekulieren, um Wadenkrämpfe zu vermeiden. Doch das Allerschlimmste: Wenn Billionen Dollars von gold- und silbersuchender Verzweifelter auf einen winzigen Markt lawinenartig herfallen und die tägliche Nachfrage zwei Welt-Jahresproduktionen der physischen Metalle erreicht, dann antwortet ein Tonband nach Anruf bei einem Münzhändler oder einer ehemaligem Edelmetall-Vertriebsgesellschaft mit der Dauertextansage: »Wenn sie Gold oder Silber in irgendeiner Form kaufen wollen, dann melden sie sich bitte in zwei Jahren wieder!»

Die rasch wachsende Anzahl von Ländern, Machtgruppen und Institutionen, die extrem weiter wachsende Staatsverschuldung, der Goldmangel und die massive Schieflage an den Märkten, sowie die Feindschaft der BRICS-Staaten, sind einige der Hunde, die den Dollarhasen jagen. Diesem Jagdwild wird am Ende unbegrenzter Gelddruck, Negativzinsen und auch Zickzacksprünge und wildes Hakenschlagen nicht mehr helfen. Es sind einfach zu viele Hunde. Und eine militärische Gewaltlösung? Wäre nicht zu empfehlen! Denn soeben hat Russland mit 350 000 Soldaten das grösste Nachkriegsmanöver durchgeführt. Diesmal nicht, wie das letzte Mal, an der von der NATO hautnah bedrängten Westgrenze.

Wer nahm noch daran teil? Die chinesische Volksbefreiungsarmee und die Streitkräfte der Mongolei. Daher dürften sich die BRICS-Staaten schon bald in «BRICSMOLBlock» umbenennen. Gegen diesen Block von Staaten mit ihrem rohstoffreichen und geographisch vorteilhaften Hintergrund nimmt sich die kampfeslüsterne NATO fast schon ein wenig schwachbrüstig aus. Aus einem kurzen, schneidigen Husarenritt mit raschem Endsieg gegen den neue Ostblock, in dem rund die Hälfte der Menschheit lebt, wird nichts. Und diese Hälfte dann im offenen Konfliktfalle als Partisanen gegen sich zu haben, wiegt als Argument schwer. Dieser einfachen Tatsache müssten sich selbst völlig derivateverklebte Wall Street Hirne (soweit überhaupt noch vorhanden?) beugen. Von den Folgen der kommenden Ölkrise, auf die die USA zusteuern, ganz zu schweigen.

Die Hundemeute hechelt immer lauter. Bereiten Sie sich vor, kaufen Sie soviel Silber zu den heutigen Spottpreisen, wie Sie nur können. Und verkaufen Sie Dollars und Euros, solange es noch geht!

Die bestens orchestrierte Jubelhymne «Dollar, Dollar über alles, über alles in der Welt» der internationalen Finanzeliten begleitet vom grossen Unterhaltungschor der Zentralbanken wird mit einem hässlichen Missklang enden – bald, sehr bald! Ähnliche Jubelhymnen Grössenwahnsinniger hatten wir bereits früher schon mit fatale Folgen.

Geschätzte Leser, wenn Sie mehr zu dieser Thematik mit besonderer Berücksichtigung von Edelmetallen wissen wollen, vertiefen Sie sich in mein neuestes Buch «GOLD! SILBER! JETZT!» erschienen im Osiris Verlag, Alte Passauer Str. 28, D-942894 Schönberg, oder Bestellung via Email: info(at)osirisbuch.de oder per Telefon: 08554 942894. Herrn Gerschitz von eben diesem Verlag, wie auch meiner Frau, ein grosses Dankeschön für die organisatorischen Hilfen.

Mit freundlichen Grüssen,

Hans J. Bocker

© Prof. Hans-Jürgen Bocker
www.profbocker.ch

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